Atemschutz beim Schweißen
Atemschutz beim Schweißen verhindert Lungenschäden
Der Funkenregen ist die sichtbare Gefahr beim Schweißen, die unsichtbare Gefahr jedoch liegt buchstäblich in der Luft: Während des Schweißvorgangs entstehen gesundheitsschädliche Mikropartikel, die auf Dauer die Lunge schädigen können. Deshalb ist eine professionelle Schweißermaske unerlässlich.
Die Hauptaufgabe des Atemschutzes besteht darin, die Atemluft beim Schweißen von schädlichen Substanzen, dem sogenannten Schweißrauch, zu befreien. Die Belastungen dieses Schweißrauches sind nicht immer gleich und hängen von den zu verarbeitenden Materialien ab. Deshalb muss der Atemschutz stets passend zum jeweiligen Arbeitsvorgang gewählt werden. Die Sicherheitsdatenblätter geben Aufschluss darüber, welche möglichen Schadstoffe sich im Material befinden.
Die lauernde Gefahr des Schweißrauchs ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, selbst wenn er harmlos aussieht. Denn es sind gerade die feinsten Partikel des Schweißrauchs, die für die Lunge das größte Risiko bilden. Der Grund: Sie dringen beim Schweißen tief in das Gewebe ein und sind zu klein, um von den Flimmerhärchen abgefangen zu werden. Wenn Schweißer nicht mit einer passenden Schutzmaske arbeiten, beginnen zudem die Augen zu tränen und die Mund- und Nasenschleimhäute werden gereizt.
Schweißerfieber: Symptome ähneln einer Grippe
Besonders tückisch ist das Schweißerfieber, auch Zinkfieber oder Kupferfieber genannt. Es ähnelt in seinen Symptomen einer Grippe: Der Patient leidet unter Schüttelfrost, Gliederschmerzen und trockenem Husten, begleitet von einem metallischen Geschmack im Mund. Schweißer, die derartige Symptome an sich beobachten, sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen und ihren Atemschutz überprüfen!
Auswahl des passenden Atemschutzes
Um den geeigneten Atemschutz zu finden, muss zunächst das zu verarbeitende Material analysiert werden – doch auch die Größe der Räumlichkeiten, ihre Belüftung und die Dauer des Schweißvorgangs spielen eine Rolle. So ist die Schadstoffbelastung in Innenräumen höher als unter freiem Himmel. Besonders geeignet sind Schweißerhelme mit integriertem Atemschutz, die den Schweißer permanent mit Frischluft versorgen und keinerlei schädigenden Schweißrauch eindringen lassen.
Wichtige Normen von Atemschutzmasken im Überblick
EN 136: Vollmasken zur Verwendung mit Filtern
EN 140: Wiederverwendbare Halbmasken zur Verwendung mit Filtern
EN 143: Partikelfilter (P1, P2 und P3)
EN 14387: Gas- und Kombinationsfilter (1, 2, 3)
EN 149: Partikelfiltrierende Halbmasken
Entsprechend der Norm EN 149 sind partikelfiltrierende Halbmasken in drei Schutzklassen unterteilt:
FFP1 – 4-facher Grenzwert (MAK*) für Partikel
Schutzwirkung: Ungiftige, feste und flüssige Aerosole
Anwendung: z. B. Schleifen von Rost, Arbeiten an Mauerwerk
FFP2 – 10-facher Grenzwert (MAK*) für Partikel
Schutzwirkung: Mindergiftige, feste und flüssige Aerosole
Anwendung: z. B. Spritzen von Pflanzenschutzmitteln, Schleifen von Holz, Schweißarbeiten
FFP3 – 30-facher Grenzwert (MAK*) für Partikel
Schutzwirkung: Hochgiftige, feste und flüssige Aerosole
Anwendung: Arbeiten mit Asbest, Umgang mit Viren/Bakterien, Schweißarbeiten
*VdGW = Vielfaches des Grenzwertes (MAK-Wert)
Zum Schweißen ist mindestens eine FFP2-Atemschutzmaske zu empfehlen. Besser wäre sogar eine FFP3-Atemschutzmaske.